Das Becken ist die Mitte unseres Körpers und dient der gelenkigen Verbindung zwischen Wirbelsäule und den unteren Extremitäten. Es spielt eine wichtige Rolle für unsere aufrechte Körperhaltung und ermöglicht einen sicheren Stand. Das Becken nimmt das das Körpergewicht auf und leitet es gleichmäßig auf die Beine.
Aus unserer Praxis der «Geistigen Aufrichtung» geht hervor, dass ein Beckenschiefstand, der das linke oder rechte Bein kürzer oder länger werden lässt, sich immer auch in mentalen oder emotionalen Blockaden äußert. Dem Menschen fehlt die innere Balance und Standfestigkeit sowie die Kraft, etwas zu Planen oder Durchzustehen. Das Wort „Wankelmütigkeit“ zeigt, wie eng Körper und Geist zusammenhängen. Wanken wir physisch, bedingt durch einen Beckenschiefstand, fällt es uns schwer, klare geistige Entscheidungen zu treffen und zu diesen Entscheidungen auch "dauerhaft zu stehen".
Die entscheidende Rolle bei der Entstehung eines Beckenschiefstandes sind seelisch-geistige Muster und Prägungen während der vorgeburtlichen Zeit. Diese Informationen sind gespeichert und verschaffen sich auf allen Ebenen unseres Seins ihren Ausdruck. Es handelt sich um einen evolutionsbedingten Beckenschiefstand, der auch als Naturschiefe des Menschen bezeichnet wird, die den Menschen aus seiner Ordnung bringt.
Bei einem strukturellen Beckenschiefstand sind Abschnitte des Skeletts verlängert oder verkürzt. Die unterschiedlichen Beinlängen stellen sich also aufgrund unterschiedlich langer Knochen des Beins ein.
Ursachen dafür können ein asymmetrisches Knochenwachstum sein, aber auch Knochenbrüche, Unfälle und Operationen sowie Prothesen und künstliche Hüftgelenke. Eine angeborene Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) kann ebenfalls für einen Beckenschiefstand verantwortlich sein. Umgekehrt kann ein Beckenschiefstand auch Auslöser einer Skoliose sein.
Strukturelle Fehlstellungen des Beckens sind also anatomischer Natur. Sie werden in der Medizin durch orthopädische Schuheinlagen, Schuherhöhungen oder Operationen „behoben“.
Bei einem funktionellen Beckenschiefstand handelt es sich um einen erworbenen Schiefstand des Beckens. Auslöser sind Verspannungen, Verkürzungen oder Verfestigungen der weichen Teile des Beckens, wie Muskeln, Bänder, Sehnen und Faszien. Sie entstehen durch Bewegungsmangel, einseitig sitzende oder stehende Belastung im Alltag oder unausgewogene Bewegungsmuster im Sport, die Partien überlasten und andere vernachlässigen. Meist liegen die Verspannungen im Bereich des unteren Rückens sowie des Gesäßes, wirken sich dann aber auf das körperliche Befinden des ganzen Menschen aus. Beckenschiefstände sind zu circa 90 % funktioneller Natur und werden konservativ mittels manueller Therapien, Physiotherapie und Krankengymnastik behandelt.
Auf physischer Ebene kann es durch einen Beckenschiefstand bereits im Jugendalter zu Schmerzen und Blockaden kommen, die sich im fortgeschrittenen Alter steigern können. Verschiedene Probleme und Muskelverspannungen vom Becken aufwärts, wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen bis hin zur Entwicklung einer seitlichen Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) können Resultate sein. Vom Becken abwärts sind häufig Hüftschmerzen, Ischiasschmerzen, Knieschmerzen und Fußgelenkschmerzen leidvolle Auswirkungen des Beckenschiefstandes.
Das Becken ist der Vermittler zwischen Oben und Unten. Seine Funktionen sind Stabilisierung, Bewegung, Balance, Stütze und Halt.
Die untere Körperhälfte steht in direktem Kontakt zur Erde und zu den Kräften der Erde. Sie ist auf Privatleben, Ruhe und emotionale Stabilität ausgerichtet. Die obere Körperhälfte bezieht sich dagegen auf soziale Kontakte, SelbstbeHAUPTung und Vorwärts streben.
Unsere Füße und Beine stellen den Kontakt mit der Erde, der Wirklichkeit und geistige Stabilität dar. Die Weise, wie ein Mensch physisch auf dem Boden steht, gleicht oft der Festigkeit seines emotional-geistigen Standes. Er repräsentiert Charakterzüge und Eigenschaften wie Stabilität, Bodenständigkeit, Gewandtheit in Bewegung und Leichtigkeit und Gegenwärtig sein.
Ein Beckenschiefstand verursacht einen Gleichgewichtsverlust. Er stört den Energiefluss zwischen dem oberen und unteren Teil des Körpers. Die Ausgewogenheit und der Austausch zwischen den beiden Polen unseres Seins findet nicht mehr statt. Wichtige Lebensaspekte werden dadurch blockiert und in ihrer Entfaltung behindert. Als Resultat stagniert der Mensch in seiner Entwicklung und kommt sprichwörtlich innerlich und äußerlich immer mehr aus dem Lot.
Es gilt somit, den ganzen Menschen wieder in ein neues Gleichgewicht zu bringen- geistig, emotional und physisch. Beide Pole, oben und unten, innen und außen werden durch die Geistige Aufrichtung gestärkt, ausbalanciert und entfalten sich ausgewogen in unserem Leben und zu unserem Vorteil.
Energetischer Träger der Pränatalzeit und ihrer Prägungen ist unsere Wirbelsäule, das Zellbewusstsein und ein besonderer Muskel, der im Becken liegt.
Tief im Körper befindet sich der sogenannte Psoas (Musculus psoas). Er ist Teil des spirituellen Beckens und gilt als Evolutionsmuskel. Er ist der älteste Muskel im menschlichen Körper und hat die Aufrichtung des Menschen vom Vierfüßler zum Zweibeiner mit aufrechtem Gang bewirkt. Der Psoas-Muskel ist vom 12. Brustwirbel aus mit allen 5 Lendenwirbeln verbunden und über das Becken mit den Oberschenkelknochen. Er verläuft also von der Körperrückseite zur vorderen Seite und verbindet somit Unterbewusstsein und Bewusstsein.
Wie ein geistiges Organ ist er Träger von allen Lebensmustern des Menschen und ein wichtiger energetischer Mittler. Zudem dient er als Brücke von Verflechtungen mehrerer Schichten, Systemen und subtiler dynamischer Ausdrücke.
Der Psoas, der auch als Seelenmuskel bezeichnet wird, ist ein Bote des inneren Kerns im Menschen. Er trägt und offenbart unsere persönlichen menschlichen Erfahrungen von der Zeugung bis zum heutigen Tag. Durch vorgeburtliche Muster sowie gespeicherte Ängste und Sorgen ist der Psoas fast immer überlastet, verkürzt und angespannt, auch nachts.
Spirituell betrachtet hat der Psoas seine Entsprechung im Hirnstamm, dem ältesten und tiefliegendsten Teil des menschlichen Gehirns. Der Hirnstamm verbindet wichtige Teile des zentralen Nervensystems.
Bei niederen Wirbeltieren wie den Reptilien macht der Hirnstamm fast das gesamte Gehirn aus und trägt daher auch den Namen Reptiliengehirn. Das Reptilienhirn und somit auch der korrespondierende Psoas-Muskel beinhalten wesentliche Kernfunktionen wie die Überlebensinstinkte ‚Kampf oder Flucht‘ (fight or flight) und insbesondere ist hier auch der Heilungswille als Prinzip angelegt.
Auf Grund der Entsprechung zwischen Reptiliengehirn und Psoas, manifestieren sich Ur-Ängste, Spannungen und Stress im Becken und Lendenbereich. Ein dadurch ständig angespannter Psoas verschiebt das Becken, drückt zudem Nerven ab, verursacht Kreuzschmerzen, verengt die Verbindung zu den Organen und schwächt das Immunsystem. Bei seiner Befreiung und Entspannung durch die Geistige Aufrichtung, lösen sich uralte seelische Muster und das schlummernde Potenzial des Menschen tritt hervor.
Ein sichtbarer Aspekt der Geistigen Aufrichtung ist die Befreiung des Beckenschiefstandes und der darin enthaltenen Kräfte und Energien.
Die Geistige Aufrichtung wirkt ohne Berührung in Ebenen hinein, die von den anderen Heilweisen bisher nicht erreicht werden kann, und stellt das innere und äußere Gleichgewicht wieder her. Alte Muster, Prägungen und Blockierungen, die sich in der Vorgeburtlichen Zeit im Evolutionsmuskel Psoas und im Zellbewusstsein festgesetzt hatten, werden von der Energie durchströmt und aufgelockert. Sobald der Heilimpuls gesetzt wird, spüren und sehen die Heilungssuchenden die Veränderung noch auf der Behandlungsliege.
Verspannungen in den Leisten, im Psoas-Muskel, Hüft- und Fußgelenken lösen sich wenige Augenblicke nach der Geistigen Aufrichtung und es kehren eine neue Flexibilität und Vitalität zurück. Die Füße werden vor und nach der Geistigen Aufrichtung fotografiert, damit das Bewusstsein der Menschen den spirituellen Fort-Schritt und die neue Balance erfassen kann.
Neben der Befreiung und Beweglichkeit des Beckens, verbessern sich Standhaftigkeit und Erdung des Menschen. Denn als physisch-geistige Wesen ist es von großer Wichtigkeit, dass wir stabil in der Materie verankert sind. Mit einer guten Standortbestimmung und Klarheit über den eigenen Standpunkt, ist es viel leichter, neue Schritte zu machen, der Zukunft entgegenzutreten und zu wissen, wohin sie uns in unserem Lebensplan führen sollen und werden.
Zum anderen kann sich der geistig aufgerichtete Mensch aus dem neuen Gleichgewicht heraus und durch die Aktivierung des Lebenspotenzials, den höheren geistigen Welten entgegen strecken. So erhält er die Kraft, ihre Energien zu empfangen und im Alltag umzusetzen.